Kickboxen (auch Kickboxing) ist eine sehr schnelle Kampfsportart, bei der Boxtechniken mit den Beintechniken aus Kampfsportarten wie Karate und Kung Fu verbunden werden.
Die reine Form des Kickboxing wird sehr oft mit dem Thaiboxen und dem europäischen Full Contact Kickboxing verwechselt. Diese Kampfsportarten sind alle eng miteinander verwandt, aber es gibt doch einige entscheidende Unterschiede.
Ellbogen- und Kniestöße sind in einigen Staaten (zum Beispiel USA, Australien) verboten. In den einzelnen Schulen und Sportverbänden ist unterschiedlich geregelt, ob der Gegner gehalten werden darf oder welche Trefferflächen beim Gegenüber erlaubt sind.
Das Halten des Gegners, sowie das zu Fall bringen und in „den Clinch“ gehen bezieht sich wieder auf das Muay Thai (Thaiboxen). Tiefschläge sind grundsätzlich verboten, einige Verbände erlauben aber Tritte (Kicks) auf die Oberschenkel (Lowkicks). In allen Verbänden ist jedoch das Schlagen auf den Rücken und den Hinterkopf sowie das Schlagen auf Gegner, die am Boden liegen und das Werfen des Fighters verboten.
Die Geburtsstunde der Kampfsportart Kickboxen als Wettkampfdisziplin wird auf das Jahr 1974 datiert. Die ersten Weltmeisterschaften, es hieß damals „Fullcontact Karate“, fanden in Los Angeles / Californien statt. Mehr als 10.000 Zuschauer nahmen an diesem Spektakel teil, dessen Kämpfe / Fights sogar im Fernsehen übertragen wurden. Die Regeln veränderten sich aber auf Druck des Fernsehens im Laufe der Zeit noch etwas. Statt einer Kampffläche wurde ein Ring verwendet und die offenen Handschuhe wurden durch Boxhandschuhe ersetzt.
1978 wurden die Regeln des modernen Kickboxens in einem Regelwerk zusammengefasst. Zeitgleich wurde die WKA (World Kickboxing and Karate Association) unter Leitung von Howard Henson gegründet. Seit diesem Zeitpunkt gelten weltweit die gleichen Regeln, die vor allem in Asien, Amerika und Europa schnell Anerkennung fanden. In Deutschland setzten sich diese Regeln und Formen des Kickboxens erst 1980 durch.
Heute hat die WKA (jetzt World Kickboxing Association) die Leitung des modernen Kickboxen übernommen. Weit über 100 Länder sind der Organisation angeschlossen und organisiert. Weltweit werden Schulungen, Seminare und Turniere veranstaltet. Jährlich finden sogar Weltmeisterschaften statt.
Obwohl Kickboxen ein moderner, abendländischer Kampfsport ist, weisen Training und Wettkampf viele Ähnlichkeiten mit dem traditionellen Boxen und Muay Thai bzw. Muay Thai Boran auf.
Kaum eine Sportart beansprucht so viele Muskelgruppen wie das Kampfsporttraining bzw. Kickbox-Training. Ein schneller und konzentrierter Fettabbau ist garantiert. Nirgendwo sonst werden Schnellkraft, Kondition, Ausdauer, Beweglichkeit und Reaktion so perfekt trainiert, geschult und aufgebaut wie im Kickboxen.
Ein weiterer nicht zu verachtender Aspekt, den Kickboxen bzw. sogar Kampfsport allgemein bietet ist, dass Kampfsporttraining Selbstvertrauen schafft. Des weiteren werden Disziplin und gehorsam gefordert, was zu einer positiven Entwicklung der Persönlichkeit beitragen kann.
Die Fitness Wirtschaft macht sich das seit einigen Jahren zu nutze, in dem sie Kurse wie Thai Boe oder ähnliches anbieten, die nach dem Vorbild von Kickboxen und Thaiboxen viele Bewegungselemente eingebaut haben.
Ein schweißtreibender Kurs mit viel Bewegung und Ausdauer bietet die optimale Körperfettverbrennung an und steigert die körperliche Fitness massiv.
Auch im Bodybuilding wird Kickboxen als Cardio-Ersatz mit eingebaut.